Pflegestufen und Kosten im Pflegeheim

Unterbringung im Pflegeheim - Wer übernimmt die Kosten

Viele Familien kennen die Lage oder geraten vielleicht einmal in genau diese Situation: Ein Familienangehöriger wird krank und zu einem Pflegefall, die Familie kann sich aber aus zeitlichen Gründen nicht um das Familienmitglied kümmern. Was kann man tun?

Wenn die Familie keine Zeit hat um sich um den Pflegebedürftigen zu kümmern gibt es die Möglichkeit einen mobilen Pflegedienst zu beauftragen oder man bemüht sich um einen Platz im Pflegeheim. Diese sind jedoch nicht billig und wer übernimmt die Kosten?

Der erste Schritt ist die Feststellung der Pflegestufe. Dies übernimmt der medizinische Dienst der zu dem Kranken nach Hause kommt und ihn untersucht. Dann erfolgt eine Einstufung in die Pflegestufen 1-3. Dabei ist die Pflegestufe 1 die Stufe in der der Erkrankte in der Regel keine Betreuung rund um die Uhr benötigt sondern nur zeitweise, Pflegestufe 3 ist in der Regel die Einstufung die eine ständige Betreuung erfordert.

Hat der medizinische Dienst die Pflegeeinstufung vorgenommen dann zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung je nach dem Grad in der Pflegestufe:

PFLEGESTUFE 1  Erheblich Pflegebedürftige"
Personen, die für mindestens zwei Verrichtungen im Bereich Körperpflege, Ernährung oder Mobilität mindestens einmal täglich Hilfe benötigen. Außerdem besteht bereits ein Bedarf an hauswirtschaftlicher Unterstützung mehrmals pro Woche.
Monatlicher Pflegesatz für die stationäre Pflege:
1023 €

PFLEGESTUFE 2  „Schwerpflegebedürftige"
Personen, die mindestens dreimal täglich zu verschiedenen Tageszeiten Hilfe in den Bereichen Körperpflege, Ernährung oder Mobilität benötigen. Außerdem ist mehrmals pro Woche eine hauswirtschaftliche Versorgung notwendig.
Monatlicher Pflegesatz für die stationäre Pflege: 1.279 €

PFLEGESTUFE 3  „Schwerstpflegebedürftige"
Diese Personen bedürfen täglich rund um die Uhr und auch nachts der Hilfe bei Körperpflege, Ernährung oder Mobilität. Eine hauswirtschaftliche Versorgung ist mehrmals die Woche notwendig.
Monatlicher Pflegesatz für die stationäre Pflege: 1.550 €


Ist jedoch die Unterbringung in einem Pflegeheim notwendig dann reicht dieses Geld alleine nicht aus. Ein Pflegeheim kostet im Durchschnitt rund 3400,00 Euro im Monat. Wo bekommt man also das restliche Geld zur Deckung der Kosten her?

Zusätzlich zum Pflegegeld kommen dann erst einmal die Einkünfte des Pflegebedürftigen hinzu. Das heißt Renten oder Kriegs- bzw. Witwen- oder Witwerrenten werden zur Bezahlung des Pflegeheimes aufgewendet. Kann das Pflegeheim immer noch nicht vollständig bezahlt werden dann kann die Familie einen Antrag auf Pflegewohngeld stellen und einen Antrag auf zusätzliche Leistungen aus der Sozialhilfe.

Die Angehörigen werden dabei in der Regel nicht zu Zahlungen verpflichtet. Einige Ämter überprüfen die Vermögensverhältnisse und bei offenen Beträgen kann die Familie dann zur Zahlung der restlichen Beträge zur Begleichung der monatlichen Kosten für das Pflegeheim herangezogen werden.